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22.11.2022

Stiftskirche zu Neustadt

Die alten Gemäuer hautnah erleben – Andreas Scher und Gabriele Seltitz folgten dem November-Tipp aus unserem Kalender und bestiegen die Türme der imposanten Stiftskirche in Neustadt an der Weinstraße. 

 
Stiftskirche zu Neustadt
Foto: Chris Lüttmann
 

Die Stiftskirche zu Neustadt ist eine dreischiffige, spätgotische Basilika aus dem 14. Jh. Sie wirkt wuchtig, mitten zwischen den Fachwerkhäusern im eng gebauten Neustadt. Jeden Samstag gibt es um 10 Uhr eine Führung hinauf auf die beiden mächtigen Türme der Kirche. „Wir standen jedoch an einem Dienstag in der Stiftskirche“, erzählt Andreas. „Zunächst dachte ich, dann müssen wir ein anderes Mal wiederkommen. Aber dann haben wir uns in der Kirche, im Gemeindebüro bis hin zum ehrenamtlichen Turmführer durchgefragt, der sofort bereit war, noch am gleichen Tag mit uns auf den Turm zu steigen. Ich war überrascht, die gleiche Philosophie wie in unserem Unternehmen anzutreffen: Wenn etwas scheinbar nicht geht, lohnt es sich, doch zu fragen!“

„Ich wäre nicht so hartnäckig gewesen, aber das hat sich wirklich gelohnt“, erwidert Gabi Seltitz, für die wir in unserer Digitalagentur die Website der Zahnarztpraxis Lotze entwickelt haben. „Ich war noch nie auf den Kirchtürmen, obwohl ich in Neustadt lebe, und die Tour war unglaublich spannend.“ 184 Stufen steigt man hinauf in den Südturm, aber nicht einfach, um den Rundumblick auf die schöne Stadt zu genießen. Stockwerk für Stockwerk erfährt man viele wissenswerte Details, spürt dem Bauwerk und den Geschichten der alten Gemäuer nach. Im vierten Obergeschoss befindet sich zum Beispiel das alte, mechanische Turmuhrwerk aus dem Jahr 1949, das aber seit 1980 nicht mehr in Betrieb ist. Zwei Stockwerke höher sind die fünf Südturmglocken, die Reformatoren oder Menschen, die mit der Reformation zu tun hatten, gewidmet sind. „Auch die Glocken sind aus dem Jahr 1949, gefertigt aus Gussstahl. Die alten Bronzeglocken sind während des Zweiten Weltkrieges als kriegswichtiges Material abgenommen worden, wie uns der Turmführer erzählte“, so Andreas. 

Bronzeglocken
 

„Höchst interessant fand ich auch die Geschichte der Türmerfamilie“, sagt Gabi. 226 Jahre, von 1744 bis 1970, lebte die Familie Hayn auf dem Turm. Die Türmer hatten die Aufgabe, bei Feuer die Glocken zu läuten oder vor feindlichen Truppen zu warnen. Mit ihren Familien, zu der viele Kinder gehörten, wohnten sie im Turmhaus in recht beengten und spartanischen Verhältnissen. Die Wohnung hatte kein fließend Wasser, kein Abwasser, natürlich auch keinen Fahrstuhl. Irgendwann wurde auf halber Höhe des Turmes eine Wasserleitung und ein Abfluss gelegt, auch eine Klingel mit Wechselsprechanlage. Um das Amt des Türmers musste man sich bewerben, aber es blieb immer in der Familie Hayn, „denn wenn man schon als Kind im Turmhaus aufwächst, hat man natürlich schon viele Jahre Erfahrung“, meint Andreas augenzwinkernd. Der letzte Türmer, Heinrich Hayn, lag 1970 im Krankenhaus im Sterben. Auf seinen Wunsch hin brachte ihn seine Tochter in die Türmerwohnung, die letzten Stufen trug sie ihn sogar selbst hinauf. Nach wenigen Tagen verstarb er dort.  

Gabriele Seltitz am Marktplatz vor der Stiftskirche
 

Vom Südturm gelangt man in den Nordturm zur Kurfürsten- bzw. Kaiserglocke. Sie ist die größte freischwingend läutende Gusstahlglocke der Welt, die nur zu besonderen Anlässen geläutet wird. „Aber, wir durften auf der Führung die Glocke selbst zum Läuten bringen! Das war ein faszinierender Moment. Wir standen in der riesigen Glocke und haben den schweren Klöppel bewegt, solange bis der Klöppel gegen die Glocke geschlagen hat. Minutenlang haben wir noch die Vibrationen gespürt, als wir das Ohr an die Glocke gelegt haben“, erzählt Andreas.  

Die Stiftskirche, und auch das ist besonders, ist Heimat für die evangelische und katholische Gemeinde. Eine Trennmauer im Inneren der Kirche, die den Katholiken den Chor und den Reformierten das Langhaus zuweist, zeugt davon. „Es war eine coole Idee, die Stiftskirche zu besuchen, das Ergebnis überraschend“, resümiert Andreas und Gabi ergänzt: „Die gesamte Führung war hautnahes Erleben. Wir haben das Alter der Kirche gespürt, es war staubig und wir durften alles anfassen, ganz anders als in einem Museum. Und letztlich war der Blick von oben auf die Altstadt mit ihren Fachwerkhäuschen und den engen Gassen, auf den Haardt-Rand, den Pfälzer Wald und die Rheinebene einmalig.“

Wir gehen den Kalender-Inspirationen nach und stellen Ihnen in lockerer Reihenfolge weitere Empfehlungen unserer Kunden vor.


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